Brückenkopf. Dresdner Kunst - neu entdeckt

14.09. - 02.11.2019

Die ostdeutsche Kunst aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts erfährt derzeit eine gravierende Neubewertung. Deutlich wird dies an der musealen „Entdeckung“ der dort in der SBZ, in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland geschaffenen Kunst – derzeit etwa in großen Retrospektiven zu besichtigen im Museum Kunstpalast Düsseldorf (bis 5.1.2020) und im Museum der bildenden Künste Leipzig (bis 3.11.2019) – sowie durch deren Integration in den Kanon der nationalen und europäischen Kunstgeschichte. Der Kunstmarkt reagiert auf diesen längst überfälligen Prozess einer unverstellten Akzeptanz der im Osten Deutschlands geschaffenen Kunst mit einem wachsenden Interesse und einer gesteigerten Nachfrage. Döbele Kunst Mannheim bietet mit der Ausstellung „Brückenkopf. Dresdner Kunst – neu entdeckt“ ein Angebot unterschiedlicher Positionen der Dresdner Kunst, das in Dichte und Güteklasse derzeit in keiner anderen Galerie zu besichtigen ist. Das in Dresden entstandene unverwechselbare Generationenprojekt einer autonomen, staatsabgewandten und der Moderne auf eigenen Wegen verpflichteten Kunst wird dabei - teils mit Hauptwerken, von Künstlerinnen und Künstlern wie Hermann Glöckner, Max Uhlig, Stefan Plenkers, Ralf Kerbach, Angela Hampel und Elke Hopfe - überaus deutlich. Typische Dresden-Sujets wie der Akademieblick von der Brühlschen Terrasse auf die Elbbrücken von Ralf Kerbach, Zeugnisse des neoexpressiven Aufbruchs einer sich programmatisch auf die Künstlergruppe „Brücke“ berufenden Kunstszene in den 1980er Jahren von Angela Hampel, oder die innere Freiheit des Künstlerlebens in den meisterhaften Atelierszenen von Stefan Plenkers, stehen dabei neben der Zeichenkunst Elke Hopfes. Den geistigen Ort der Elbestadt thematisieren im Besonderen die Werke von Hermann Glöckner und Max Uhlig. Der pointierte Ausstellungstitel „Brückenkopf“ betont nicht nur die jetzt auch im westlichen Kunstbetrieb anerkannte Entwicklung der bildenden Künste aus dem Osten Deutschlands. Er trifft in besonderer Weise ebenso auf die strategische Ausrichtung von Döbele Kunst Mannheim zu. Seit der Gründung der Galerie setzten sich ihre Protagonisten für die Vermittlung der ostdeutschen Kunst ein – während der Teilung in Ravensburg und Stuttgart, nach der Wiedervereinigung in Dresden und nun, 30 Jahre nach dem Mauerfall, in Mannheim. Nur in der gewachsenen Kontinuität erprobten Wandels vermögen sich Kreise zu schließen, von deren Bindungskraft diese Ausstellung inspiriert ist. Herzliche Einladung zur Vernissage am Samstag, 14. September 2019 um 17:00 Uhr, Leibnizstr. 26

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