Hans Kinder
(1900 - Dresden - 1986)
1924, das Jahr der Gasthörerschaft am Bauhaus in Weimar, war für Kinders Arbeit entscheidend. Es ist für ihn der Beginn, die tradierten Denkmodelle bildnerischen Schaffens zu hinterfragen. Zwar folgt Kinder im Verlauf der 1920er Jahre auch während seines Studiums an der Dresdner Akademie der Künste noch einer figurativen Ganzheitlichkeit, doch beginnt er diese immer mehr aufzulösen. Während seiner Zeit als Soldat im 2. Weltkrieg lernt er im Deutsch-besetzten Paris Pablo Picasso kennen, der sein Werk stark beeinflusst. Die Figur bleibt fester Bestandteil seiner Bilder, doch durchläuft sie verschiedene Abstraktionsstufen. Nach Kinders distanzierten Positionierung in der Formalismusdebatte, wird sein Schaffen experimenteller, während er sich gleichzeitig immer mehr aus der Öffentlichkeit zurückzieht. Dynamik, Bewegungsabläufe und deren Abstraktion, jedoch immer auch die Farbe spielen in seinem Schaffen eine grundlegende Rolle. Kinder gilt als bedeutender Vertreter des Dresdner Spätkubismus. (ED)