Robert Häusser
(Stuttgart 1924 - 2013 Mannheim)
Für Robert Häusser war die Fotografie ein künstlerisches Medium, bei dem Inhalt und Form sich wechselseitig bedingen. Seine Bilder spekulieren nicht auf vordergründige Effekte und schnellen Konsum, sondern fordern vom Betrachter eine kontemplative Annäherung, um ihren existenziell-philosophischen Gehalt zu erschließen. In der bildnerischen Interpretation einer Situation werden in Häussers Arbeiten ein Mehr an Wirklichkeit und ein innerer Zustand sichtbar. Auf diese Weise hat der Künstler mit seinen Bildern oftmals später einsetzenden Kunstrichtungen vorgegriffen.
Robert Häussers Werk wurde mit vielen Ehrungen ausgezeichnet. 1995 erhielt er den Internationalen Preis für Fotografie der in Schweden ansässigen Erna and Viktor Hasselblad-Foundation. Diese Auszeichnung, die unabhängig vom Kamerafabrikat vergeben wird, ist nicht nur der höchst dotierte Preis für Fotografie, sondern gilt unter Experten gleichsam als deren Nobel Preis. Unter bedeutenden Fotografen wie Lennart Nilsson, Ansel Adams, Irving Penn, Henri Cartier-Bresson, Sebastião Salgado, William Klein, Richard Avedon, Robert Frank, Cindy Sherman, Sophie Calle und Joan Fontcuberta hat er diese Auszeichnung als erster deutscher Fotograf erhalten.
Bilder von Robert Häusser wurden bisher in über 130 Einzelausstellungen in Museen und Galerien des In- und Auslandes gezeigt.
Sein gesamter fotografischer Nachlass wie auch sein komplettes Archiv befinden sich seit 2002 in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und werden dort vom Forum Internationale Photographie (FIP) verwaltet.
Im Zuge des trinationalen Projekts „Der Rhein“ des Netzwerks Museen zeigte das Museum 2022-2023 die Ausstellung „Die Welt am Oberrhein – Fotografien von Robert Häusser aus
den 1960er Jahren“. Seine Dokumentation des urbanen und ländlichen Lebens entlang des Oberrheins entstand zwischen 1961 und 1965 als Langzeitprojekt im Auftrag des Karlsruher Braun-Verlags. Sie spiegelt nicht nur den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel der Region, sondern zeugt auch von Häussers immensem Talent und der Bandbreite seiner Arbeit. Den 30 schönsten Motiven der Museumsausstellung widmete Döbele Kunst Mannheim eine eigene Edition in kleiner Auflage von nur je 10 Exemplaren. Alle Motive sind untenstehend zu sehen und jederzeit in der Galerie zu besichtigen. Vereinbaren Sie unverbindlich einen Termin.