Hans Christoph

(1901 - Dresden - 1992)

Der pastose Farbauftrag, die expressive Farbigkeit, der lebendige Pinselduktus waren bereits im Frühwerk von Hans Christoph vorhanden. Äußere Umstände ließen seine charakteristischen Tropf- und Spritzbilder aber erst im Spätwerk wieder erscheinen. Sie sind nicht wie bei Jackson Pollock, dessen Werk er lange nicht kannte und von dem er nicht beeinflusst scheint, dem Zufall überlassen, sondern sind mit Bedacht gesetzt.
Im Jahr 1946 zählte Hans Christoph mit Karl von Appen, Hermann Glöckner, Edmund Kesting, Erna Lincke und Helmut Schmidt-Kirstein zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe „Der Ruf“. Nach Auflösung der Gruppe trat er der „Gruppe 1947 Dresdner Künstler – Das Ufer“ bei. Im Jahr 1949 wurde er an die Hochschule für Bildende Künste Dresden berufen. Bis 1952 lehrte er in der Abteilung Werbung, danach als Dozent der Malklasse. In dieser Zeit entstand eine Freundschaft zu Hajo Rose und Max Erich Nicola. Seit 1952 arbeitete er mit seiner Schülerin Helga Knobloch an Entwürfen für die Textilindustrie. Christoph gab 1955 seine Lehrtätigkeit auf, um den zunehmenden Anfeindungen wegen formalistischer Tendenzen zu entgehen. Seit 1955 war er freischaffend in Dresden tätig, wo es zu einer langjährigen intensiven Zusammenarbeit mit Helga Knobloch vor allem bei Gestaltungsaufgaben im Zusammenhang mit der Leipziger Messe kam.
(E.W., J.D.)