Gerhard Altenbourg

(Rödichen-Schnepfenthal bei Waltershausen 1926 - 1989 Meißen)

Viele von Gerhard Altenbourgs Arbeiten zeugen von seiner engen Verbindung zur Natur, die er ab 1958 in der Umgebung Altenburgs erkundet hatte. Die Natur diente ihm als Metapher für das menschliche Dasein, dessen Abgründe er als Infanterist während des Zweiten Weltkriegs auf unmenschliche Weise kennengelernt hatte. Nach Kriegsende verfolgte er zunächst eine journalistische Ausbildung. Privater Zeichenunterricht brachte ihn dazu ein Studium an der Hochschule für Baukunst und Bildende Kunst in Weimar zu absolvieren. Das Pseudonym in Anlehnung an seine Heimatstadt nahm er Mitte der 1950er Jahr an. (EW)

LITERATUR: Gerhard Altenbourg. Monographie und Werkverzeichnis, hg. v. Lindenau-Museum Altenburg, mit Beiträgen u.a. von Willi Heining, Annegret Janda, Werkverzeichnis bearbeitet von Gudrun Schmidt, 3 Bände, 2010.

Vita

1926
geboren als Gerhard Ströch in Rödichen-Schnepfenthal (Thüringen)
1929
Übersiedlung der Familie nach Altenburg (Thüringen)
1944 - 1945
Kriegsdienst
1946 - 1948
Schriftstellerische Tätigkeit, auch erste Ölbilder und Zeichnungen
1948 - 1950
Studium an der Hochschule für Baukunst und Bildende Kunst in Weimar
1955
Künstlername Altenbourg
1956
Erste Einzelausstellung
Ankäufe durch Lindenau-Museum in Altenburg
1957
erste plastische Arbeiten
1959
erste Holzschnitte
Beteiligung an documenta II in Kassel
1960
Verkauf eines Werkes an das Museum of Modern Art, New York
1964
Anklage und Verurteilung wegen Nichtbeachtung angeblicher Bestimmungen über Sendungen seiner Zeichnungen zu Ausstellungen in Westdeutschland
1966
Burda-Preis für Graphik, München
1967
Preis der II. Internationale der Zeichnung, Darmstadt
1968
Will-Grohmann-Preis
1969
Gesamtschau in Hannover, Düsseldorf, Baden-Baden, West-Berlin und Nürnberg
1981
Hinwendung zur Radierkunst
1986
erste offizielle Ausstellung in der DDR (Berlin, Dresden, Leipzig)
1989
stirbt an den Folgen eines Autounfalls